Ferkelamme
Was kann diese Amme?
Sie versorgt Ferkel mit warmer, trinkfertiger Milch im Stundenrhythmus. Alter und Anzahl der Ferkel bestimmen Sie, alles weitere regelt die Amme mit einer integrierten Futterkurve. Sie kann bis zu 42 Ferkel in zwei Buchten unabhängig voneinander versorgen.
Was ist das Besondere an ihr?
- Sie ist sehr einfach zu bedienen, nur die Angaben von Alter und Anzahl der Ferkel sind erforderlich
- die Reinigung ist kinderleicht und schnell durchführbar
- nach einer integrierten Futterkurve können alternativ eine oder zwei Bucht(en) versorgt werden
- nach jedem Dosiervorgang folgt ein Spülgang
- sie besitzt einen Warmwasserboiler und ein Wasserdruckventil
- der Edelstahl-Futtertrog wurde speziell für diese Ferkelamme entwickelt
- jedes Ferkel hat einen vorgegebenen Futterplatz
- bei der Futteraufnahme haben die Ferkel untereinander Blickkontakt
- der Milchpulver-Vorratsbehälter hat ein Volumen von 7 Liter
- bei Stromausfall bleiben die aktuellen Daten gespeichert, es erfolgt ein automatischer Wiederanlauf
Erste Inbetriebnahme der Futteramme
Bitte erfüllen Sie folgende Voraussetzungen:
1. Wasserzufuhr gewährleisten
2. Förderschnecke und Rührorgan im Vorratsbehälter installieren
3. Achtung: Produktschlauch zwischen Futteramme und Futtertröge straff verlegen, so daß keine Senke
entstehen kann.
4. Sicherstellen, daß in der Wasserzufuhr und im Wasserspeicher, der sich in der Futteramme befindet,
keine Luft vorhanden ist. Dieses können Sie kontrollieren, indem Sie die Amme einschalten, die
Buchten außer Betrieb setzen und danach die Enter-Taste ständig betätigen. Nach ca. sechs
Sekunden öffnet das Magnetventil und Wasser strömt in den Vorratsbehälter. Der Vorgang muß
solange anhalten, bis das Wasser in einem kontinuierlichen Strudel durch den Mischkopf strömt.
Anschließend die Enter-Taste nicht mehr betätigen, damit das Magnetventil sofort schließt.
5. Vorratsbehälter mit Milchpulver füllen
6. Die Futtertröge in den Buchten waagerecht ausrichten.
Einstellung der Parameter
Um die Amme in Betrieb zu nehmen, müssen Sie jeweils zwei Parameter einstellen: „Alter der Ferkel“ und „Anzahl der Ferkel“. Dieses erfolgt über die Menü-Taste und den zwei Pfeil-Tasten. Wählen Sie mit der Menü-Taste den entsprechenden Parameter aus. Die einzelnen Punkte werden dann durch grüne Signalleuchten angezeigt, z. B. „Alter der Ferkel – Bucht 1“. Anschließend legen Sie über die Pfeil-Taste den zugehörigen Wert fest und bestätigen ihn mit der Enter-Taste. Danach ist der Wert gespeichert. Sind das Alter der Ferkel und die Anzahl der Ferkel für die jeweilige Bucht gespeichert, nimmt die Ferkelamme ihren Betrieb auf. Dieses wird durch die Kontrollleuchte „Bucht 1“ oder „Bucht 2“ signalisiert.
Überprüfung der Eingabewerte
Hierzu betätigen Sie die Menü-Taste. Die einzelnen Menü-Punkte leuchten auf, gleichzeitig werden die aktuellen Werte auf dem Display dargestellt.
Testbetrieb
Wählen Sie den Menü-Punkt „Testbetrieb“ an und betätigen Sie die Enter-Taste. Die Komponenten Mixermotor, Dosierschnecke und Ventil werden eingeschaltet. Betätigen Sie die Enter-Taste nicht mehr, wird der Testbetrieb mit einem Spülgang von 4 Sek. beendet. Dabei wird im Display die noch verbleibende Zeit bis zum nächsten Fütterungszyklus angezeigt.
Hinweis: Das Wasser muß beim Testbetrieb erwärmt sein, da ansonsten das Milchpulver in der Mischhalle nicht richtig gelöst wird.
Darstellen der Zykluszeit
Mit der Wahl der Menü-Punktes „Testbetrieb“ wird automatisch die verbleibendeZeit bis zum nächsten Fütterungszyklus in Sekunden angezeigt.
Abschalten einer Bucht
Soll eine Bucht abgeschaltet werden, setzen Sie den Menü-Punkt „Anzahl der Ferkel“ für diese Bucht auf „0“. Bestätigen Sie diese Eingabe anschließend mit der Enter-Taste. Danach erlischt die Signalleuchte für die abgeschaltete Bucht.
„Einschalten einer Bucht“ – vgl.: „Einstellung der Parameter“
Stoppen der Anlage
Durch Ausschalten des Netzschalters gehen alle eingegebenen Werte verloren. Die Ferkelamme ist außer Funktion. Ist hingegen durch einen Netzausfall oder durch versehentliches Herausziehen des Netzsteckers die
Ferkelamme außer Betrieb gesetzt worden, bleiben die Werte, die zuvor abgespeichert wurden, in einem
internen Speicher hinterlegt. Nach erneuter Inbetriebnahme läuft die Ferkelamme vollautomatisch mit den
zuletzt aktuellen Werten weiter (vorausgesetzt der Netzschalter wurde nicht ausgeschaltet).
Reinigung der Ferkelamme
Bei der Ferkelamme besteht die Möglichkeit das Dosiersystem und den Vorratsbehälter durch Öffnen des
Scharnieres von der eigentlichen Amme zu lösen.
Anschließend können Sie das System in drei Einzelteile zerlegen: Förderspirale, Rührorgan,
Vorratsbehälter (s. Anhang Explosionszeichnung). Weiterhin können Sie die Mixereinheit demontieren.
Dazu drehen Sie die Einheit ca. 30 ° mit den Uhrzeigersinn. Somit ist sie entriegelt und kann gereinigt werden.
Die Siliconschläuche müssen aus dem Schlauchventil zum Reinigen entnommen werden.
Bitte die Reinigung mit einem feuchten Tuch (nicht naß!) durchführen.
Beim Fütterungsprozeß findet eine Dosier- und eine Reinigungsphase statt.
Zwischen den Phasen erstreckt sich eine Ruhephase von zwei Sekunden.
Das heißt, nach jedem Fütterungsprozeß ist das System automatisch gereinigt.
Überprüfung des Wasserdurchflusses
Der Wasserdurchfluß ist so eingestellt, daß 16 ml/pro Sek. dosiert werden.
Die Überprüfung ist sehr einfach möglich, indem Sie die Anlage neu einschalten, die Buchten außer Betrieb
setzen und die Enter-Taste ständig betätigen. Nach ca. sechs Sekunden öffnet das Ventil, Wasser strömt
durch die Mixereinheit und läuft durch den Schlauch ab. Füllt sich jetzt eine Wasserflasche mit einem
Volumen von 0,75 l in 46,0 Sek., so ist das System richtig eingestellt. Trifft dieses nicht zu, öffnen Sie den
Schaltkasten und stellen den Durchflußregler neu ein. Bei zu geringem Durchfluß erhöhen Sie den Druck,
bei zu hohem Durchfluß verringern Sie den Druck.
Abschließend führen Sie den Meßvorgang erneut durch. Die Überprüfung des Durchflusses sollte einmal
pro Jahr durchgeführt werden. Das System ist unempfindlich gegenüber Druckschwankungen in der
Wasserversorgungsleitung.
Wartung der Futteramme
Bitte achten Sie regelmäßig darauf, daß die Schlauchverbindungen im Inneren der Futteramme in einwandfreien Zustand sind. Mit einer zusätzlich mitgelieferten Bürste sollten Sie die Versorgungsleitungen zwischen der Futteramme und dem bzw. den Futtertrog/-trögen regelmäßig reinigen.
Am Wasseranschluß befindet sich ein Filter, das ebenfalls sauber gehalten werden sollte.
Berücksichtigung der Schüttdichte
Es werden unterschiedliche Milchpulversorten auf dem Markt angeboten. Für diese Amme können Sie prinzipiell alle Sorten anwenden. Da die Schüttdichte bei den Milchpulversorten unterschiedlich ist, ist es notwendig, die Dosiermenge dem Schüttgewicht anzupassen. Dazu wird ein Reduzierstab, der in die Förderschnecke geschoben wird, auf Wunsch mitgeliefert.
Dieser Reduzierstab braucht nur dann eingesetzt werden, wenn das Milchpulver sehr feinpulvrig und trocken ist.
Falls Sie hierzu noch nähere Auskünfte benötigen, wenden Sie sich bitte an den Hersteller.
Einstellung der Wassertemperatur
Im Inneren der Amme befindet sich ein Boiler, an dem ein Thermostat befestigt ist. Über dieses Thermostat können Sie die Wassertemperatur einstellen. Diese hängt sehr stark von der Milchpulversorte ab. Auf dem Beipackzettel des Milchpulvers steht in der Regel der Hinweis, mit welcher Temperatur das Pulver angerührt werden soll. Überwiegend liegt die Temperatur bei 40° C bis 45° C.
A C H T U N G :
Der Futtertrog sollte innerhalb von 30 Sek,. nachdem der Dosiervorgang beendet ist, von den Ferkeln geleert sein. Falls sich noch Milch im Trog befindet, sollte die Anzahl der Ferkel verringert werden.
Die integrierte Futterkurve (s. Anlage) ist als Anhaltspunkt gedacht. Eine Korrektur Ihrerseits hängt von der Entwicklung der Ferkel ab. Bitte achten Sie unbedingt auf den jeweiligen Entwicklungszustand. Nur so erzielen
Sie eine optimale Versorgung der Ferkel. Es ist empfehlenswert, am ersten Tag der Fütterung nur die halbe Anzahl der Ferkel anzugeben, so daß sich die Ferkel an die neue Milch gewöhnen können.
Tips bei der Auswahl der Ferkel für die Ammen-Aufzucht
Nachdem Sie die Ferkelamme in Betrieb genommen haben, stellt sich die Frage,welche Ferkel sollen mit der Amme aufgezogen werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß wenn Sie einen kompletten Wurf von der Sau an die Amme setzen, und eine neue Ferkel-Gruppe (evtl. auch schwache Tiere) zusammenstellen und an die Sau legen. Der Grund liegt darin, daß die Ferkel, die Sie von der Sau abnehmen untereinander kennen. Es kommt nicht mehr zu Rangkämpfen und die Hierarchie ist geklärt. Dadurch werden unnötige Rangkämpfe an dem Futtertrog vermieden, was zur Folge hat, daß die Aufzucht an der Amme unproblematischer ist. Die neue Gruppe, die sich aus den zusammengestellten Ferkeln ergibt, ist mit der Umgebung und dem Gesäuge einer Sau besser vertraut als mit einem Futtertrog.
Die meisten Milchpulversorten sind etwas angesäuert, was Durchfallerscheinungen vermindern soll.
Der Effekt ist, wenn Ferkel diese Milch zum ersten Mal zu sich nehmen, und vorher die Muttermilch kannten, ein reserviertes Verhalten aufzeigen. Dieses legt sich aber in der Regel nach einem Tag.
Wichtig ist, daß Sie die Ferkel genaustens beobachten. Treten Durchfallerscheinungen auf, reduzieren Sie die
Futtermenge durch heruntersetzen der Ferkel-Anzahl für die gewählte Bucht. Der Trog selber sollte ca. 30 Sek.,
nachdem der Dosiervorgang abgeschlossen ist, geleert sein. Da jede Ferkel-Gruppe sich anders verhält und der Entwicklungszustand unterschiedlich ist, kann man nicht pauschal eine Futterkurve annehmen. Die Futterkurve,
die in der Amme programmiert wurde, ist ein Mittelwert aus Erfahrungswerten. Sind die Ferkel etwa 10 Tage alt,
sollte etwas Trockenfutter in einer Schale mit angeboten werden, so daß sie sich auch an das Trockenfutter gewöhnen.